#15: Leben an Land

Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen.

Der Rückgang der Artenvielfalt und die zunehmende Zerstörung von Ökosystemen bedroht die Lebensgrundlage der Menschen, die auf sie angewiesen sind. SDG 15 sieht unter anderem vor, bis 2030 die Bildung von Wüsten zu verhindern und bis 2020 die Entwaldung zu beenden. Außerdem sollen bedrohte Arten geschützt werden.

Ein weiteres Problem ist das Insektensterben. Weltweit sind 2019 41 Prozent aller Insektenarten rückläufig. Hauptverursacher sind die intensive Landwirtschaft und der Einsatz von Pestiziden. In Deutschland wurde trotzdem das umstrittene Pestizid Glyphosat noch nicht verboten.

Zerstörung von Land & Leben

Der Krieg, den das syrische System entfesselt hat, hat nicht nur Auswirkungen auf die Menschen, sondern auch Auswirkungen auf alle Lebewesen gehabt. Es gab direkte und indirekte Einflüsse auf die Umwelt und das Klima. Von Mofida Ankir

Die größten Umweltschäden ergaben sich durch das Anzünden der syrischen Ölquellen. Darüber hinaus wurden große Mengen Chemikalien und radioaktive Stoffe durch Brände in Industrieanlagen freigesetzt. Als Folge der Zerstörung vieler Kläranlagen kam es zu großen Wasserverschmutzungen. Die Zerstörung von Staudämmen, Wasserrückhaltebecken und Bewässerungssystemen führte zur Austrocknung weiter landwirtschaftlicher Flächen.

Klimagase freigesetzt
Es kam auch zu physischen und chemischen Einwirkungen auf die Pflanzendecke des Landes. Das Pflanzenwachstum ging zurück, es kam zu Austrocknung, Verwüstung und Versteppung der Landschaft. Durch den Einsatz von Panzern und Artillerie kam es zu chemischen Einwirkungen auf Natur und Landschaft.  Einige Studien wiesen nach, dass es durch die Brände der Erdölanlagen und die dadurch entstehenden Gase zu Haut – und Atemwegserkrankungen kam. 
Durch die Brände der Erdölförderanlagen kam es zur Freisetzung großer Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids. Diese bleihaltigen Verbrennungsgase hatten auch schädliche Auswirkungen auf ungeborene Kinder.

Giftgas Einsätze
Der Einsatz vieler Waffen durch das syrische System führte zu giftigen und chemischen Einwirkungen auf viele Orte Syriens, insbesondere auf die Stadt Alguta Alsharkia nahe Damaskus. Diese Stadt war während des Krieges 2013 und 2018 Giftgasangriffen der syrischen Regierung ausgesetzt. Auch die Stadt Khan Schechun in der Region Idlib wurde während des Krieges, im April 2017, Ziel von Giftgasangriffen. Diese Angriffe hatten die größten Folgen für das Klima, da die freigesetzten Stoffe aus dem Einsatz dieser Chemiewaffen zur Zerstörung der Ozonschicht der Erde beitragen.

Der Krieg hatte große Auswirkungen auf die Umwelt und bedroht viele Lebewesen auf dem Land, in der Luft und im Meer. Der Krieg hat viele natürliche Lebensräume zerstört und trägt damit zum Artensterben bei. Einige seltene Tier- und Vogelarten wurden Opfer von Diebstählen und Plünderungen. 
Vielfach kam es zu Wilderei, Überfischung und Überweidung, insbesondere bei Gazellen, Adlern und Vogelstraußen, sowie anderen Tierarten. Einige Vogelarten haben die Region ganz verlassen oder sind ausgestorben.

Zerstörung von Lebensgrundlagen
Der Einsatz von Bomben hat viele Ackerflächen unbrauchbar gemacht. Darüber hinaus wurden viele  Wasserquellen und Flüsse verschmutzt. 
Hinzu kommt, dass durch die Rezession im Land die Kulturflächen und die Fauna in den Wäldern Schaden genommen haben.
Durch die kriegsbedingten Einwirkungen auf die Natur kam es zu Veränderungen im Klima und in der biologischen Vielfalt. Kriegsbedingt kam es auch zu einer großen Zahl von Waldbränden.  Hunderte Hektar Wald stehen für eine Waldbewirtschaftung nicht mehr zur Verfügung, so nach duzenden Bränden in Kasab und Abu Kbes.


Viele seltene Baumarten sind verbrannt. Letztlich führte das Verbrennen der Bäume zum Entweichen großer Mengen Kohlendioxids in die Atmosphäre.
Viele Waldflächen in Syrien haben Schaden genommen, da den Menschen aus Mangel an Strom und Gas, Brennmaterial fehlte. Das Holz der Bäume wurde nun zum Kochen und Heizen verwendet.  Am häufigsten geschah das in Orten, die Opfer militärischer oder wirtschaftlicher Blockaden des syrischen Systems wurden, wie beispielsweise der Ostteil der Stadt Aleppo oder die belagerten Orte um die Hauptstadt Damaskus herum.