Gemeinsam gegen Diskriminierung: Gründung eines landesweiten Antidiskriminierungsverbandes in Mecklenburg-Vorpommern
Am 28. Juni wird in Schwerin der Antidiskriminierungsverband Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Verschiedene Vereine und Einzelpersonen, die bereits seit Jahren für das Thema Antidiskriminierung eintreten, werden sich zusammenschließen. Ziel der Verbandsgründung ist es, noch wirksamer an die Öffentlichkeit treten zu können, Betroffenen Gehör zu verschaffen und Synergieeffekte der einzelnen Vertreter*innen zu nutzen.
Es tut sich etwas im Bereich Antidiskriminierung in Mecklenburg-Vorpommern! Nachdem Initiativen, Vereine, Vertreter*innen aus der Politik und engagierte Einzelpersonen seit Jahren darauf hinweisen, dass es im Land an Antidiskriminierungsstrukturen fehlt, wird nun, am 28. Juni 2024, aus diesem losen Netzwerk mit dem Namen „Butter bei die Fische“, der Antidiskriminierungsverband Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Bereits im letzten Jahr konnten mithilfe des Förderprogramms respekt*land der Antidiskriminierungsstelle des Bundes insgesamt drei Antidiskriminierungsberatungsstellen im Land aufgebaut werden (https://antidiskriminierung-mv.de/). Zeitgleich haben fünf Beratungsstellen ihre Arbeit aufgenommen, in denen Communitybasierte Antirassismusberatung angeboten wird (https://www.damost.de/projekte/antiraktiv/). Kürzlich wurde zudem die Landesantidiskriminierungsstelle besetzt.
Antidiskriminierungsarbeit bedeutet, auf die Auswirkungen von Ausgrenzung und Ungleichbehandlung bezüglich unveränderlicher Merkmale*, wie z.B. Behinderung, ethnische Herkunft, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität oder dem Lebensalter, hinzuweisen. Betroffene sollen gestärkt und auf ihre Rechte aufmerksam gemacht werden. Zudem soll präventiv gearbeitet und für Diskriminierung sensibilisiert werden.
„Die Verbandsgründung ist ein weiterer Schritt, um auf die Auswirkungen von Diskriminierung und die Relevanz von Antidiskriminierungsarbeit in der Gesellschaft hinzuweisen.“ So Friederike Wardenga aus dem Organisationsteam des Netzwerks zur geplanten Verbandsgründung. „Unser Ziel ist es, der bereits stattfindenden gemeinsamen Arbeit und dem Austausch untereinander einen festeren Rahmen zu geben, besser nach Außen wirken zu können und unseren Handlungsspielraum zu erweitern. “
Bisher haben sich 15 Vereine als Gründungsmitglieder des Verbandes zusammengefunden. Darunter unter anderem Lobbi e.V. (Beratung für Betroffene von rechter Gewalt), die bereits 2018 im Rahmen eines Modellprojektes auf die dringende Notwendigkeit von Antidiskriminierungsarbeit im Land hingewiesen haben. Neben den Trägern der Antidiskriminierungsberatungsstellen (RAA M-V e.V., Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V., Jugend kann bewegen e.V.) und der Antirassismusberatung (Fabro e.V.) sind weitere Vereine, wie der Landesfrauenrat e.V., Tutmonde e.V. oder der Landesverband des DRK vertreten**.
Die Verbandsgründung findet am 28. Juni von 15 bis 18 Uhr im Rittersaal des Finanzministeriums in Schwerin statt. Der Raum ist rollstuhlgerecht erreichbar.
Kontakt: presse@adv-mv.de
* Nach AGG geschützte Merkmale: Ethnische Herkunft, Behinderung und chronische Krankheit, Lebensalter, Religion und Weltanschauung, Geschlecht/ Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung; darüber hinaus: u.a. Sozialer Status, Aussehen, Körpergewicht, Sprache
** Liste aller Gründungsmitglieder, Stand 12.6.24:
Aktionsbündnis Greifswald e.V./ HGW
DaMOst e.V.
Dau wat e.V. (BBT MV)
Fabro e.V.
Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Jugend kann bewegen e.V.
Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V.
Landesfrauenrat e.V.
Landesverband DRK
LOBBI e.V.
LSVD Queer MV e.V.
Ma’an e.V.
Queer NB/HGW
RAA M-V e.V.
Tutmonde e.V.