#10: Weniger Ungleichheiten
In leichter Sprache
Es soll allen gleich gut gehen.
Einigen Menschen und Ländern
geht es sehr gut.
Anderen Menschen und Ländern
geht es schlecht.
Das soll sich ändern.
Es soll allen gleich gut gehen.
Kein Mensch soll schlechter leben
als andere Menschen.
Kein Land soll schlechter sein
als andere Länder.
по-русски
Уменьшение неравенства
Всем должно быть одинаково хорошо. У некоторых людей и стран дела идут очень хорошо. У других людей и стран все плохо. Это должно измениться. Всем должнo быть одинаково хорошо. Никто не должен жить хуже, чем другие люди. Ни одна страна не должна быть хуже других стран.
Ungleichheit innerhalb und zwischen Staaten verringern
Weltweit geht die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Auch in Deutschland stagnieren Löhne, während die Profite der Konzerne steigen. In den letzten Jahren entstand ein riesiger Niedriglohnsektor, in denen Unsicherheit und schlechte Bezahlung die Norm ist.
Am stärksten von der Prekarisierung und Ausweitung des Niedriglohnsektors sind Frauen*, Migrant*innen und Kinder von einkommensschwachen Familien betroffen, da es für sie höhere Hürden für den Zugang zu besser bezahlten Jobs gibt. Institutioneller Rassismus, Diskriminierung von Frauen* und Migrant*innen, sowie ein Bildungssystem, welches kaum soziale Mobilität fördert sind Gründe dafür.
Rassismus & Diskriminierung beenden
Ein weiteres Unterziel besagt: Bis 2030 alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Behinderung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion oder wirtschaftlichem oder sonstigem Status zu Selbstbestimmung befähigen und ihre soziale, wirtschaftliche und politische Inklusion fördern.
Um das Recht auf Selbstbestimmung umzusetzen, ist es auch erforderlich, gegen die vielen Formen von rassistischer Gewalt vorzugehen, denen Geflüchtete, Migrant*innen und Nicht-Weiße Personen, insbesondere Frauen*, täglich ausgesetzt sind. Dazu gehört Alltagsrassismus genauso wie tätliche und verbale Angriffe, als auch diskriminierendes Verhalten in Institutionen und Behörden. Kopftuchträgerinnen werden als „fremd“ markiert und sind daher besonders häufig rassistischen Angriffen und struktureller Benachteiligung ausgesetzt. Nicht erst seit dem Erstarken der AfD sind rechtsradikale Positionen in der deutschen Gesellschaft auf dem Vormarsch.
Ein weiteres Unterziel besagt, eine geregelte und sichere Migration zu ermöglichen. Mit den Asylrechtsverschärfungen der letzten Jahre, dem sogenannten „Flüchtlingsdeal“ mit der Türkei und einem EU-Grenzregime, welches auf Abschreckung setzt und den Tod von Menschen bewusst in Kauf nimmt, passiert derzeit leider genau das Gegenteil.
Schweres Gepäck
Rassismus ist bittere Realität im Alltag von Migrant*innen. Die meisten Angriffe bleiben unsichtbar, doch Naya Fahd berichtet darüber, was es bedeutet, als fremd wahrgenommen zu werden.
Drei, vier schwere Taschen sind einer Person zu viel, die ihre eigenen Gedanken kaum tragen kann.
Eine Bushaltestelle, mit wenig Licht, viel Wind und noch mehr Einsamkeit.
Ein Mann kommt, so groß wie zwei Männer, oder zumindest erscheint er so mit seiner Bierflasche, die er in der Hand trägt.
Anderthalb Männer vielleicht nur, aber noch genug um eine andere Person aus ihrem Alleinsein zu befreien.
Mit betrunkener Stimme sagte die Hälfte des Mannes mit seiner komplett leeren Flasche: „Geh dahin, wo du herkommst!“
„Tut mir leid, aber der Geburstkanal ist eine Einbahnstraße“ sagte die andere Person.
Mit einem halben Schritt nach vorne „Geh zurück in dein eigenes Land“ sagte der andere Mann
„Ich glaube nicht, dass ich ein eigenes Land habe, bin ich denn eine Königin?“ fragte die Person skeptisch.
Mit drei Schritten zurück sagte der Mann: „Stell dich nicht dumm! Du nimmst unser Geld und unsere Arbeit weg!“
„Danke! Aber ich muss jetzt weiter zu einem Vorstellungsgespräch für deinen Job!“ antwortete die Person lachend und geht weiter, als ob nie so schwere Taschen auf dieser Welt existierten.
„Ich heiße Naya, ich wohne in Deutschland und sehe ‚anders‘ aus. Über diesen Text will ich nicht viel sagen, weil mir diese Situation so oft passiert ist, bis es mir langsam langweilig geworden ist, darüber zu erzählen.
Ich habe die Hoffnung, dass ich und alle anderen so etwas irgendwann nicht mehr erleben müssen.
Ich befinde mich in einem Umfeld, wo es viele Menschen gibt, die so nett sind, wie ein normaler Mensch zu seinen Mitmenschen sein sollte. Aber leider gibt es auch extrem feindliche Menschen, die ich durch ihre Feindlichkeit, nicht mehr als Menschen erkennen kann.“