Die drängendsten Probleme unserer Zeit, wie die Klimakrise oder die wachsende Ungleichheit, können nur global gelöst werden. Unsere Welt ist so stark globalisiert, dass auch kleine Handlungen globale Auswirkungen haben.
Um die nachhaltigen Entwicklungsziele für alle Menschen zu erreichen, ist es notwendig, viel stärker als bisher zusammenzuarbeiten. Das gilt insbesondere für Nationalstaaten.
Migrantische Perspektiven miteinbeziehen Länder des globalen Nordens wie Deutschland haben eine besondere Verantwortung. Sie profitieren von ihrer hohen Stellung in der Weltwirtschaft. Eine Position, die sie mit Handelsabkommen und Schutzzöllen zum Nachteil der ärmeren Länder verteidigen. Der Reichtum der westlichen Industrienationen gründet sich auf kolonialer Ausbeutung. Auch heute noch profitieren sie von der in
der Kolonialzeit geschaffenen Weltwirtschaftsordnung. Gleichzeitig verbrauchen diese Länder die meisten Ressourcen und sind für den Großteil der Klima- und Umweltschäden verantwortlich.
Migrantische Perspektiven haben besonders in der Entwicklungszusammenarbeit großes Potential. Wir können
die bis heute andauernden Kontinuitäten kolonialer Ausbeutung
durchbrechen und wissen, was es bedeutet in einer verflochtenen Welt zu leben und über nationalstaatliche Grenzen hinwegzudenken.