Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen

#6: Geschlechtergleichheit

In leichter Sprache

Frauen und Männer sind gleich gut und wichtig.
Mädchen und Frauen
sind gleich gut und wichtig wie Jungs und Männer.
Alle haben die gleichen Rechte.
Mädchen und Frauen können selbst bestimmen,
• was sie wollen
• was ihnen wichtig ist.

по-русски

Гендерное равенcтво

Мужчины и женщины одинаково хороши и важны. Девочки и женщины так же хороши и важны, как и мальчики и мужчины. Каждый человек имеет одинаковые права. Девушки и женщины могут сами решать,

– чего они хотят и

– что для них важно.

Alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen sollen überall auf der Welt beendet werden. Auch wenn in Deutschland Männer und Frauen rechtlich weitestgehend gleichgestellt sind, sind Frauen de facto weiterhin stark benachteiligt.

Ungleiche Bezahlung
Frauen übernehmen immer noch einen Großteil unbezahlter und nicht anerkannter Carearbeit, wie Kinderbetreuung und Haushalt. Selbst im Job verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 21% weniger Geld für die gleiche Arbeit und sind weniger in politischen und wirtschaftlichen Führungspositionen vertreten. Sexuelle Belästigung ist für viele Frauen Alltag, die meisten waren mindestens einmal in ihrem Leben sexueller Gewalt ausgesetzt. In vielen Fällen nutzen Täter dabei ihre Machtposition aus.
Migrantische Frauen sind darüber hinaus einer doppelten Diskriminierung ausgesetzt. Neben Sexismus haben sie auch mit Rassismus zu kämpfen. Im Alltag sind sie nicht nur durch sexuelle Übergriffe gefährdet, sondern auch durch rassistische verbale und körperliche Gewalt. Aber auch institutionell werden migrantische Frauen* stark benachteiligt. So ist es Kopftuchträgerinnen in der Praxis kaum möglich, einen Job, eine Ausbildungsstelle oder eine Wohnung zu bekommen. Die Mehrfachzugehörigkeit der kopftuchtragenden Frauen* zu Geschlecht, Religion, Körper, Herkunft, Klassismus, Alter usw. begründen unterschiedliche, verbreitete und mehrdimensionale Diskriminierungsformen. Diese Frauen* sind wegen ihrer Wahrnehmbarkeit besonders häufig betroffen.

Unsere Forderungen:

Gerechtigkeit ist noch nicht in Sicht

Die Benachteiligung von Frauen* war lange Zeit in der Gesetzgebung der BRD verankert. Gesetze wurden geändert, doch Ungerechtigkeit besteht weiterhin. Von Viktorie Radomerska

Lange waren die Aufgaben zwischen den Geschlechtern klar verteilt. Gemäß den althergebrachten Geschlechterrollen, sollten die Männer verdienen und die Frauen sich um den Haushalt und die Erziehung der Kinder kümmern.

Gesetzlich benachteiligt
Erst 1977 wurde das Gesetz, das den Frauen in Westdeutschland untersagte ohne Erlaubnis ihrer Ehemänner zu arbeiten, abgeschafft. Für die Frauen war das ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit.
Seitdem haben Frauen beruflich dieselben Chancen wie Männer. In der Praxis sieht es jedoch anders aus, denn nach wie vor haben Männer bessere Chancen auf Führungspositionen zu gelangen.

Dazu kommt, dass Frauen für dieselbe Arbeit immer noch weniger Geld bekommen. Einen richtigen Grund dafür gibt es nicht; außer dass sie Frauen sind. Im Jahr 2017 wurde das Gesetz „Zur Förderung der Tranzparenz in Entgeltstrukturen“ veröffentlicht.

Immer noch große Unterschiede
Ziel dieses Gesetzes war, die Unterschiede bei Gehältern von Frauen und Männern zu reduzieren durch mehr Transparenz. Das Problem ist, dass sich nur 19% der Arbeitgeber daran halten und es keine Möglichkeit gibt, diese Offenlegung auch einzufordern.

Für mich wird daran sichtbar, dass die Führungspositionen meistens von Männern besetzt sind, die kein Interesse daran haben, Frauen und Männer gleichwertig zu bezahlen. Ich hoffe für mich und für andere Frauen, dass sich trotzdem mit der Zeit etwas ändern wird daran, so dass die nächste Generation von Frauen leichteren Zugang zu Führungspositionen hat und auch den gleichen Lohn bekommt wie Männer.